Auckland, ein Fazit
// eine l(i)ebenswerte Vorstadt
Auckland ist keine Stadt, sondern eine nicht enden wollende Vorstadt. Natürlich gibt es das Zentrum Aucklands mit Einkaufsstraßen, -passagen und Kneipen, einigen Wolkenkratzern und dem Skytower, dem mit 328 Metern höchsten Gebäude der südlichen Hemisphäre – in Dubai lacht man sich über diese Höhe allerdings kaputt, oder?
Abgesehen davon ist Auckland allerdings zwar flächenmäßig groß, fühlt sich dennoch aber nicht wie eine Großstadt an, denn außerhalb des recht überschaubaren Zentrums beginnt sofort die „Vorstadt“: lauter kleine Häuschen mit Garten nebeneinander. Aber Marc hat mir schon mehrmals gesagt, dass man „nicht wegen der Städte nach Neuseeland“ komme. Auch recht.
Was macht man also in so einer „Stadt“, wenn man drei Übernachtungen in einem übrigens hervorragenden Apartment-Hotel (City Oaks) mitten in Auckland gebucht hat, auch weil man sich vor dem Jetlag fürchtete? Um es vorweg zu nehmen: der Jetlag blieb aus und es war dennoch keineswegs verlorene Zeit, sondern eine nette Einstimmung auf die Neuseelandreise. Am Nachmittag unserer Ankunft (Mittwoch, 5.1.) haben wir nur noch einen kurzen Bummel durch die Innenstadt, also vor allem die Queen Street, bis zum Hafen unternommen, mit Einkehr bei Burger King, wie erwähnt. Für alles andere waren wir tatsächlich zu kaputt, weil wir auf dem Flug eben doch wenig geschlafen haben, und sind kurz nach neun Uhr ins Bett gefallen.
Am ersten richtigen Tag in Auckland (Donnerstag, 6.1.) haben wir uns – ausgeschlafen wie wir waren – allerdings schon etwas mehr „zugemutet“: vom Hotel in der Hobson Street 188 ging es entlang der Karangahape Road – ein Mix aus interessant, schmuddelig und ganz normal – weiter in die Ponsonby Road, eine Art Alternativ-Viertel Aucklands. Auch hier ist es allerdings so, dass das „Viertel“ eigentlich nur aus besagter Hauptstraße besteht, rechts und links davon sind wieder die bekannten Wohnviertel. Die Ponsonby Road ist tatsächlich sehr lebendig und es reiht sich ein Laden und ein Café und ein Restaurant ans andere. Mit mehr Muße und Lust auf Kaffeehaus- und Nachtleben gibt es hier sicher einiges zu entdecken. Jedenfalls haben wir in den Vodafone-Shops unser Equipment besorgt: einen Internetstick und eine SIM-Card für unser Handy.
Die Wanderung – so muss man das im regelrecht gebirgigen Auckland (das kommt von den etwa 60 erloschenen Vulkanen, auf dem es erbaut ist) wohl nennen – ging weiter bis zum Hafen und zum Fischmarkt in der Jellicoe Street, wo es die frischesten, leckersten (und unsere ersten) Fish&Chips gibt. Zurück ging es am Hafen entlang und durch die Queen Street wieder zum Hotel. Dringend musste natürlich die Verbindung ins Internet erreicht werden! Und die einzige weitere Exkursion des Tages bestand im Gang zum zufällig entdeckte, großen, aber leider nicht ganz so nahen Supermarkt, Teil der New World Kette (gegenüber des Victoria Parks). Neben Obst, Keksen (Gingernut Biscuits, lecker!), Getränken und Sonnencreme (500 ml +30 von der Cancer Society) haben wir dort Nudeln und Tomatensoße erworben, die es zum Abendessen in der Küche unseres Apartments gekocht gab. Außer der jetzt doch einsetzenden Müdigkeit war tagsüber aber nichts von Jetlag zu merken gewesen.
Stadterkundung: Teil II
Am zweiten Tag der Stadterkundung (Freitag, 7.1.) ging es dann am Rathaus vorbei in den Osten der Stadt, durch den Albert Park und das Universitäts-Viertel in die Auckland Domain, einen großen Park, in dessen Mitte auf einem Hügel das Auckland Museum thront. Mächtig und neoklassizistisch wie es ist, könnte man es beinahe für einen Hitler-Bau halten. Tatsächlich hieß es vor einiger Zeit noch War-Memorial-Museum. Drinnen gibt es eine naturwissenschaftliche Abteilung, in der einem etwa die Entwicklung der neuseeländischen Flora und Fauna vor Augen geführt oder der Vulkanismus erklärt wird. Hier sieht man ausgestopfte Kiwis und andere der flugunfähigen Vögel und außerdem die beeindruckende Rekonstruktion eines Moas. Diese riesigen Vögel, einem Strauß oder Emu ähnlich aber deutlich größer – mit bis zu fünf Metern Höhe die größten je lebenden Vögel, sind leider ausgerottet worden, ihr Fleisch war wohl zu lecker.
Außerdem gibt es im Auckland Museum aber eine Sammlung zur Geschichte, Kultur und Kunst der Maori, etwa ein mit Schnitzereien verziertes Kriegskanu oder ein hier aufgebautes traditionelles Versammlungshaus, das man nur ohne Schuhe betreten darf. Der Höhepunkt ist aber sicherlich die im Museum gezeigte Show des Aucklander Maori-Stammes: es wird gesungen, getanzt, mit Stöcken und Puscheln gespielt bzw. musiziert und letztendlich sieht man noch einen Haka, einen Kriegstanz der Maori. All das ist wirklich eine „Show“, ist inszeniert, aber wenigstens wird auch nicht so getan, als sei das Ganze irgendwie „natürlich“. Die Maoris sind Profis und geben dennoch einen kleinen Einblick in ihre Kultur. Und das ist wirklich beeindruckend! Im Reiseführer steht, dass sich diese Show mehr lohnt als vergleichbare sonstwo im Land.
Weiter ging unsere Tour durch das In-Viertel Parnell, das tatsächlich schicker und vornehmer als andere Viertel ist, die Parnell Road ist gesäumt von etwas teureren Restaurant und Boutiquen, die Häuser in den Nebenstraßen wirken etwas luxuriöser. Besonders schön war dann auch der Dove Myer Robinson Park mit seinem großen Rosengarten und Blick aufs Meer. Rosenduft und ein wenig Urwald und Blick auf den Hafen, was will man mehr! Man will natürlich höher hinauf und einen noch besseren Blick!
Und deshalb ging der Marsch ziemlich anstrengend weiter auf den Mount Eden. Der Maungawhau – wie er auf Maori heißt – natürlich auch ein erloschener Vulkan, überragt die Stadt mit seinen 196 Metern. Dementsprechend schweißtreibend ist der Aufstieg, dementsprechend großartig ist aber auch der Blick über den mit Gras bewachsenen deutlich erkennbaren Vulkankegel hinüber auf die Skyline der Stadt. Dahinter breitet sich dann das Meer aus, verziert von der Silhouette der Vulkaninsel Rangitoto. Hach! Da liegt einem ganz Auckland zu Füßen! Die Füße waren schwer, der Rückweg war lang, trotzdem reichte es noch für einen kurzen Abstecher zum jetzt schon heißgeliebten New-World-Supermarkt, wo noch Pastasauce und Salat fürs Abendessen besorgt wurden.
Und wieder war ein Tag zu Ende. Am Samstag, 8.1.2011, haben wir uns wieder zum Flughafen fahren lassen. Nein, keine Angst, kein Reiseabbruch! In der Nähe des Flughafens und von dort aus mit einem Shuttle-Bus zu erreichen, lag unser Mietwagen-Verleih. Am Mittag fuhren wir dann also im „eigenen“ Auto, uns immer brav links haltend, aus Auckland heraus.
Fazit: Auckland ist keine großartige oder gar schöne Stadt. Es gibt nicht wirklich viel zu sehen, mal abgesehen von der Skyline und dem Museum (besonders der tollen Show!). Trotzdem kann ich mir irgendwie vorstellen, dass es sich hier gut leben lässt. Ein Drittel der Neuseeländer kann ja nicht irren!
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Impressionen aus Auckland:
Eure Website ist ja super-toll aufgebaut! Hat wohl viel Arbeit gemacht?
Danke für die Berichte.
Gute Bilder!
Hallo Ihr beiden,
Das ist ja toll, dass wir eure Reise mitverfolgen dürfen! Und wenn ich eure Berichte so lese, dann bin ich zwar ein klitzekleines bisschen neidisch, aber ein bisschen fühlt man sich auch wie im Urlaub… :-)
Euch beiden weiterhin viel Spass auf euren Erkundungen!
Liebe Grüsse aus dem regnerischen Wallis,
Martina
Hallo Martina,
das freut uns wirklich, dass Du Dich hier meldest! Hoffentlich hält das Urlaubs-Gefühl an!
Liebe Grüße zurück!