Regnerisches Intermezzo
// Forgotten World Highway, Turangi und Umgebung
Wir waren shoppen! Den Vormittag des 22.1., Samstag, haben wir tatsächlich dazu genutzt, durch die Einkaufsstraße von New Plymouth zu tigern und noch ein Wanderhemd und einen Hut für Marc bei Kathmandu (neuseeländische Marke) zu erstehen.
Dann haben wir uns allerdings in unser Auto geschwungen und auf den Weg vom einen Vulkan zum nächsten nach Osten gemacht, vom Taranaki zum Tongariro. Dazu haben wir den „Forgotten World Highway“ benutzt, der von Stratford nach Taumarunui führt. Toller Name, tatsächlich ist die Route nicht besonders spektakulär und auch nicht verlassener als andere Strecken, landschaftlich aber doch ganz hübsch. Es gibt an den Pässen immer wieder Aussichtspunkte auf Taranaki, die umliegenden Täler und rüber zum Tongariro bzw. Ruapehu. Allerdings war es auf der Fahrt bedeckt und irgendwann fing es an zu regnen, sodass man leider wirklich keine gute Sicht hatte.
Überraschend war dann, dass schon kilometerweit vor Ortsbeginn von Whangamomona, einem winzigen Dorf mitten auf der Strecke, also eigentlich im letzten Winkel der Welt, jede Menge Autos parkten und uns Leute entgegenkamen. Unserem Prospekt zum Forgotten World Highway haben wir dann entnommen, dass sich Whangamomona 1989 selbstständig gemacht und die Republik ausgerufen hat, was alle zwei Jahre mit einem Volksfest gefeiert wird. Und wirklich war der Ort voller Leute, Stände und Buden etc. Und genau an diesem Tag fahren wir da durch!
Regen, Regen, Regen
Naja, das Wetter verschlechterte sich noch und angekommen in Turangi, dem Ausgangspunkt für unser geplantes Tongariro-Crossing, anscheinend eine der schönsten Wanderungen der Welt, regnete es dann und hörte nicht mehr auf. Auch am nächstenTag (23.1.) nicht. Es gab sogar Wetterwarnungen für die Region wegen starken Regens.
Wir entschieden uns dann, es wieder wie in Rotorua zu machen und statt dem Wasser aus dem Weg zu gehen noch mehr Wasser aufzusuchen: in Tokaanu gibt es auch ein Bad mit Thermalwasser, ist ja auch ganz nah am Lake Taupo, dem Zentrum der „Taupo Volcanic Zone“. Für wenig Geld (10$ pro Person) hatten wir dann eine halbe Stunde lang einen private pool mit heißem Thermalwasser und konnten dann noch ins öffentliche warme (36°) Becken mit leicht gechlortem Wasser wechseln.
Genächtigt haben wir übrigens drei Mal in Turangi im „Trout Hideaway“, auch einem Ferienhüttchen, mit insgesamt acht Betten in drei Schlafzimmern, wir hatten also Auswahl! Zusätzlich hängt dort ein riesiger Flachbildschirm an der Wand, mit DVD-Player. Eine der herumliegenden DVDs („Sione’s Wedding“ – eine in Auckland spielende neuseeländische Komödie mit eingewanderten Samoanern in den Hauptrollen) haben wir dann abends noch angesehen, auch mal eine nette Abwechslung.
Taranaki-Falls im Tongariro-Nationalpark
Auch am folgenden Tag (24.1.) hat es vormittags noch geregnet und da Turangi nun auch kein so spektakulärer Ort ist, wenn man nicht gerade aufs Forellen-Fischen steht, haben wir noch Kram am Computer erledigt, geplant, gelesen etc. Erst mittags, als es wie vom Wetterdienst vorausgesagt aufgehört hat zu regnen, sind wir in den Tongariro National Park gefahren und haben dort eine kleine Wanderung zu den Taranaki Falls von Whakapapa aus gemacht (2 h). Wir spazierten also unterhalb der wolkenverhangenen Berggipfel und der Wasserfall, der aus einer hübschen Wand aus Lavastein kommt, hatte wegen des Regens natürlich besonders viel Wasser…
Das ist wohl das erste Mal in unserem Leben, dass wir irgendwo und irgendwie warten mussten, um eine Wanderung unternehmen zu können. Denn das achtstündige Tongariro Crossing war eigentlich schon für den 24. geplant, wir haben es wegen der Wetterprognosen dann aber auf den 25. verschoben, da sollte die Sonne wieder scheinen…