Irre Gespräche und Fahrt den Clutha River hinauf bis Wanaka // Neuseeland Tag 10
Wenn man bei Künstlern in alten Kaufhäusern bzw. Tanzhallen wohnt, dann kommen auch mal andere Künstler zu Besuch. Und so war es gestern Abend bei Cherie Chapman in Bluff: der Künstler und Fotograf Xavier Radić war da. Auch wenn die beiden nun wirklich keine Berühmtheiten sind, war der Abend für uns doch schrecklich aufregend und wir parlierten munter auf Englisch drauf los. Bis ein Uhr nachts erfuhren wir nicht nur Xaviers halbe (sehr komplizierte und spannende) Lebensgeschichte, sondern erhielten auch noch ganz viele Tipps für unsere Weiterreise durch Neuseeland.
Nach einer kurzen Nacht machten wir uns also nach Invercargill auf und besichtigten noch kurz das Southland Museum. Neben allen möglichen interessanten Exponaten zur Landesgeschichte, Naturkunde und Maoris gibt es hier auch Tuataras zu sehen. Die Brückenechse mit dem stachligen Rücken ist eine Verwandte und Zeitgenossin der Dinosaurier. Unter anderem beobachteten wir also den fast 120 Jahre alten Henry und einige sehr kleine „Babys“ – zwei bis drei Jahre alt und immer noch ziemlich winzig.
Dann machten wir uns nach den Anweisungen von Xavier auf ins Tal des Clutha Rivers, das wir bis Wanaka gen Norden fuhren. In der Region, die bis zu 120 km vom Meer entfernt ist (weiter ist es an keiner Stelle Neuseelands), herrscht ein beinahe kontinentales Klima und es gedeiht prächtiges Obst. Auf dem Weg kauften wir an Ständen frisch gepflückte Kirschen, Nektarinen, Aprikosen, Pflaumen und Tomaten. Bei Cromwell und Bannockburn sind auch die weltweit südlichsten Weinanbaugebiete. Im Sommer ist es heiß und trocken, überall wächst wilder Thymian und duftet, es erinnert also mal wieder sehr an die Corbières.
Der Tag war mit mindestens 28 Grad auch wieder ganz schön warm und so freuten wir uns über die Mittagspause am Pinders Pond, einem kleinen Baggersee aus Goldgräberzeiten. Mit mehreren Lookouts bei Staudämmen (Roxburgh und Clyde), am Lake Dunstan und bei ehemaligen Fundstellen von Gold (die meisten Städte hier sind ursprünglich ab 1860 gegründete Goldgräberstädte) fuhren wir dann weiter nach Wanaka. Diesmal haben wir ein eigenes Apartment – komfortabel, aber fast ein bisschen einsam nach den Erlebnissen in unseren letzten Unterkünften.
Dafür haben wir mal wieder ein eigenes Bad, eine Waschmaschine und funktionierendes WLAN. Also packten wir mein neues Notebook von HP aus und ließen die ganzen Updates etc. drüberlaufen. Der Laptop hat logischerweise einen neuseeländischen Stecker, was unterwegs zum Aufladen sehr praktisch ist, einen Adapter für Europa haben wir aber auch gleich mitgekauft. Worüber wir uns keine Gedanken gemacht hatten, ist, dass das Schätzchen eine englische Tastatur hat, also z.B. Z und Y vertauscht und keine Umlaute. Einstellen kann man das auf deutsche Tastatur und wenn man blind tippt, geht es auch. Für die Zukunft werde ich mir dann wohl Aufkleber besorgen oder ich gewöhne mich einfach dran, mal sehen.
Da gibt es noch einen Blogeintrag bei Tag 7 von mir!
Oh ja, englische Tastatur 😅
Ich gewöhne mich langsam dran. Nur die Umlaute und scharfes S suche ich teilweise noch. :)