Kunst am Strand // Australien Tag 10
Bei unserem ersten Besuch in Cervantes hatten wir den Lake Thetis verschmäht, beim zweiten haben wir uns ihn doch angesehen. Der See ist klein und unscheinbar, in ihm wachsen allerdings Stromatolithen und die sind schon sehr interessant. Diese urzeitlichen Bakterien-Kulturen, die aussehen wie kleine Steinhügel, erzeugen Sauerstoff aus Kohlendioxid. Damit waren sie zu Beginn der Erdentwicklung wohl mitverantwortlich für die Entstehung unserer Atmosphäre. Irgendwie müssen wir den Knubbeln also dankbar sein.
Nächste Station war der Nilgen Lookout, allerdings waren wir zur falschen Jahreszeit da. Im Frühling soll es hier tolle Wildblumen geben, jetzt im Herbst war das etwas unspektakulär. Und ein Problem ging damit auch noch einher: es gibt hier sehr viele Bienen! Wohl gelangweilt vom Fehlen der Blüten waren diese hier extrem aufdringlich, setzten sich auf uns und wollten auch mit ins Auto. Die Flucht gelang uns nur knapp!
Eine große Pause machten wir dann am Cottesloe Beach. Quasi einer der Stadtstrände von Perth. Und das Tolle ist: hier gibt es ein sommerliches Kunstfestival namens „Sculptures by the Sea“. Während das Strandleben ganz normal weitergeht, stehen eine Weile lang Skulpturen mehr oder weniger namhafter Künstler zwischen den (Sonnen-)Badenden. Ein sehr angenehmes, entspanntes Kunstspektakel mit einer großen Vielfalt, mit einigem kann man mehr anfangen, mit anderem weniger, wie das bei moderner Kunst eben so ist. Wir sind jedenfalls eine ganze Weile lang am Strand herumgestromert und haben uns die Kunstwerke samt der Titel angesehen. Die Temperatur war mit 31 Grad auch mal richtig angenehm.
Weitergefahren sind wir dann nur noch auf den Campingplatz in Mandurah, südlich von Perth, auch weil rund um Perth doch ganz schön viel Verkehr ist. Insgesamt war das schon fast ein Kulturschock für uns heute: mehrspurige Straßen, Stau, viele Leute, voller Campingplatz (vor allem Dauercamper). Ja, anders als im wilden Norden. Die Nacht war bei 20 Grad dann sehr angenehm, ein bisschen geregnet hat es auch.