Steinmurmeln, Urwald und Pinguine // Neuseeland Tag 11
Marc ist heute wieder gefahren und das sagt schon einiges. Der Rücken war besser, er konnte sitzen, hatte besser geschlafen. Die Schmerzmittel wirken. Nach einem etwas gemächlicheren Start konnte er das mit dem Sitzen auch gleich in Vanessa’s Cottage Café austesten, wo wir eine Art zweites Frühstück zu uns nahmen: Carrot Cake und heiße Schokolade.
Zwei der berühmten Muffins haben wir auch noch mitgenommen, alles wirklich fein. Und wieder so ein Café, in das Touristen und Einheimische in Gummistiefeln gleichermaßen kommen. Sympathisch!
Eigentlich wollten wir nur kurz ans Meer, bogen aber genau bei den Moeraki Boulders ab. Die wollten wir ursprünglich gar nicht mehr besuchen, weil wir schon zwei Mal da waren, ein Mal auf den Tag genau vor sieben Jahren. Schonmal da, schlappten wir dann aber doch über den Strand zu den großen Steinmurmeln.
Gefühlt waren eher weniger Touristen da und die Murmeln waren tiefer im Sand versunken als beim letzten Mal, aber das kann täuschen. War doch sehr nett, die wiederzusehen!
Danach ging es auf den Trotters Gorge Tracks durch den schönsten und üppigsten Urwald. Stilecht tropfte er noch ganz leicht vom Regen der Nacht. Leider war der Weg sehr matschig und damit an steileren Stellen auch rutschig, aber das haben wir gemeistert.
Nur bei einer Bachquerung hat Marc wieder gemeint, einen Schuh eintunken zu müssen… Für die Strapazen wurden wir aber mit einer Unmenge an Farnen und Baumfarnen, dichtestem Grün und viel Vogelgezwitscher belohnt. Fantails kamen immer wieder neugierig heran, flatterten vor uns herum und schimpften lautstark.
Eine wirklich schöne Wanderung, die an Höhlen vorbei (nachts sind hier neuseeländische Glühwürmchen zu sehen) und auf einen kleinen Berg mit Aussicht führt. Das Wetter war anständig, kühl, aber trocken.
Am Nachmittag standen Pinguine auf dem Programm. Ein weiterer “alter Bekannter” ist der Katiki Point, wo es inzwischen aber keine Pinguin-Beobachtungsstation mehr gibt, sondern der Strand am Abend sogar gesperrt ist. Die dort ansässigen Gelbaugenpinguine sind nämlich noch seltener geworden als sowieso schon.
Wir sahen dann gleich einen frühen Rückkehrer (Pinguine gehen am Nachmittag/Abend vom Fischen im Meer zurück in ihr Nest, um die Jungen zu füttern). Dieser Gelbaugenpinguin stand zwar eine ganze Weile herum, war aber wirklich sehr weit entfernt, kaum zu erkennen.
Deshalb drehten wir eine Runde um die kleine Halbinsel und beobachteten erstmal die zahlreichen Pelzrobben, die hier auf en Felsen und am Strand herumliegen, in Felspools spielen, raufen, aber vor allem: schlafen.
Zurück an der ersten kleinen Bucht trauten wir unseren Augen kaum, als sehr nah am Weg wieder ein einzelner Gelbaugenpinguin herumstand. Der tat nicht viel, außer sich ein bisschen zu putzen und aufs Meer zu schauen. Also konnten wir ihn gut beobachten und fotografieren.
Weiter ging es an den Bushy Beach, ebenfalls ein guter Beobachtungspunkt für Gelbaugenpinguine. Obwohl wir hier fast eine Stunde warteten und schauten, konnten wir keinen einzigen Pingu entdecken. Hier kamen sie wohl später heim.
Nach Abendessen, Dusche und Kuscheln mit dem aufdringlichen roten Kater <3 fuhren wir auch nochmal ans Meer, um direkt in Oamaru vielleicht die kleinen blauen Pinguine zu erspähen, die man eigentlich nur bei einer Organisation gegen Gebühr sehen kann. Anscheinend läuft aber durchaus auch mal einer über den Besucherparkplatz.
Auf der Hafenmauer lag ein Seelöwe und verscheuchte andere Touristen. Aber obwohl wir wieder etwa eine Stunde warteten, bis nach Sonnenuntergang (die blauen gehen später ins Bett als die Gelbaugen), hatten wir einfach kein Glück. Schade. Aber wir werden auf der Otago Peninsula noch Pinguine sehen, quasi mit Garantie.