Seltene Vögel und Buchenwälder am Lake Te Anau // Neuseeland Tag 19

 In Neuseeland, Tagebuch

Eigentlich hatten wir uns vorgestellt, dass wir heute 80 km Richtung Milford Sound fahren und den Lake Marian Track wandern. Am Milford Sound selbst waren wir 2011 und so dringend wollen wir da nicht mehr hin (sehr viele Touristen). Nachdem das mit Marc und dem im-Auto-Sitzen aber weiterhin problematisch ist, verzichteten wir ganz auf die Fahrt (und folglich die Wanderung).

Dafür fuhren wir zwei Minuten von unserer Unterkunft zum “Lake Te Anau Bird Sanctuary”, wo einheimische (teils verletzte) Vögel zur Zucht und Auswilderung in geschützten Bereichen aufgepäppelt werden. Kakas (Bergpapageien) sind leider gerade keine da, die sind in Dunedin, um sich da hoffentlich fortzupflanzen.

Aber wir hatten Glück und sahen, wie die Takahes gefüttert wurden, das Paar hat außerdem gerade ein Küken. Diese flugunfähigen Vögel, die den Pukekos ähneln, aber deutlich plumper und größer sind, galten lange als ausgestorben, bis sie 1948 in einem verlassenen Tal am Lake Te Anau wiederentdeckt wurden. Etwa (oder bloß!) 450 Takahes gibt es inzwischen wieder.

Ähnlich selten sind die Antipodes Island parakeets, grüne Papageien, die hier “für den Notfall” gehalten werden, falls sie in der Wildnis auf den Antipoden-Inseln aussterben sollten.

Inzwischen etwas häufiger (auch wegen der Nachzuchtprogramme) sind die Pateke, die kleinen Neuseelandenten oder Grünohrenten (aber: stark gefährdet, etwa 910 Exemplare), und die (nicht gefährdeten) schwarzen Maorienten (Neuseeland-Tauchenten). Auch sie haben gerade Küken, sehr putzig!

Das Küken der stark gefährdeten blauen neuseeländischen Enten (Saumschnabelenten oder Whio, immerhin 1200 Exemplare) wurde gestern in die (geschützte) Freiheit entlassen! Schade, dass wir es so nicht sehen konnten, aber natürlich: wie schön!

Nach weiteren wenigen Minuten Fahrt waren wir an den Control Gates (steuern den Zulauf in den Lake Te Anau) und wanderten 5,6 km an der Dock Bay vorbei zur Brod Bay. Wie schon gestern am Lake Manapouri fanden wir uns in schönem Buchenwald wieder (neuseeländische “black beech” mit sehr kleinen Blättern) inklusive tollem Moos und teils schulterhohem Farn (Crown Fern).

Die Wanderung war überwiegend flach und angenehm und die beiden Sandstrände am See sind sehr hübsch. Am Ziel machten wir unser Picknick und Päuschen, wobei ich mir den ersten Sandfly-Biss eingefangen habe. Vermutlich kommen noch viele dazu!

Übrigens war ich heute in T-Shirt und kurzer Hose unterwegs und konnte auch meinen neuen neuseeländischen Sonnenhut testen. Super! Marc ist mit seinen Bergstiefeln, die er bei der Gelegenheit ein bisschen eingelaufen hat, auch sehr zufrieden. Gute Käufe!

Am Nachmittag schlappten wir noch kurz ins “Town Centre” (verdient diesen Namen nicht wirklich) von Te Anau, um im kleinen, aber gut sortierten Four Square Brot einzukaufen, am Seeufer mit duftenden Eukalypten entlang. Heute bei 26 Grad brauchen wir zum ersten Mal eher die Klimaanlage als die Heizung…
 

Tagebuchprotokoll vom 17. Januar 2025
Gelaufene Distanz: 13,4 Km | 50 Höhenmeter
Gefahrene Distanz: 10 Km
Unterkunft: Red Tussock Motel, Te Anau
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