Okarito // Tag 26
Keine Autofahrt. Null. Heute sind wir einfach in Okarito geblieben, das (zugegebenermaßen) mehr als fünf Häuser hat. Ein Campingplatz und vielleicht sogar 80 Häuser, das meiste davon aber Ferienhüttchen und nicht ständig bewohnt.
In Okaritos “besten Zeiten”, also 18 Monate lang während des Goldrausches Mitte des 19. Jahrhunderts, gab es hier gut 1.200 Einwohner, in zwei weiteren Orten, die heute gar nicht mehr existieren, sogar 2.500, in der Bucht insgesamt 50 Läden und Hotels. Schwer vorstellbar.
Bei schönstem Wetter und Sonnenschein (ja, das gibt es zwischendrin auch an der Westküste!), präpariert mit Mückenschutzkleidung (Craighoppers) und -spray machten wir uns auf einen 10 km langen Walk – hin durch den Wald, zurück am Strand entlang (Three Mile Pack Track und Okarito Coastal Walk).
Der Urwald war hübsch (Rimu und rot blühender Rata), allerdings sind wir von den noch üppigeren Regenwäldern gestern (Ship Creek und Monro Beach) etwas verwöhnt… An einer Lagune geht es dann hinunter zum dunklen Strand (nicht schwarz, aber doch dunkelgrau). Und ja, bei dieser Wanderung muss man ganz genau darauf achten, wann Ebbe ist.
Der Weg am Strand entlang ist im hinteren Teil nur je eine Stunde vor und nach Ebbe begehbar und selbst dann – wir lagen wirklich gut in der Zeit – muss man noch über Felsen klettern, um nicht nass zu werden. Bisschen anstrengend, aber es lohnt sich! Tolles Meer mit kleinen Felsen, über denen sich die Wellen brechen, dazu die dicht bewachsene Steilküste.
Am Strand von Okarito (wieder viel Treibgut) machten wir unsere Brotzeit, bevor wir recht früh in unsere schöne Unterkunft zurückkehrten, um uns um weitere Reiseplanungen etc. zu kümmern.
Direkt im Fensterrahmen unseres Badezimmers hier wohnt übrigens ein Weta – diese großen Insekten, die auf Maori “Gott der hässlichen Dinge” heißen und nach denen Peter Jackson sein Filmstudio benannt hat, haben wir zuvor noch nicht lebendig gesehen. Der Platz ist aber etwas ungünstig, jetzt können wir das Fenster nicht schließen…