Von der Jurte auf die Insel in der Tasman Bay // Neuseeland Tag 33

 In Neuseeland, Tagebuch

Heute war “Spezial-Packen” angesagt. Denn einerseits mussten wir all unsere Sachen aus der Jurte mitnehmen, andererseits aber auch zwei Rucksäcke packen, die wir für unsere nächste Unterkunft mitnehmen wollten, die man nur zu Fuß erreichen kann: die Rocky Hut auf Pepin Island. Ich sag mal so: es ist sehr schön hier, aber meine Herren, war das anstrengend!

Von der Jurte verabschiedete ich mich wirklich schweren Herzens. Ich weiß selbst nicht so genau, was ich da so liebe. Der runde Grundriss, dass alles aus Naturmaterialien ist, das kuschelige und doch harte Bett (Matratzen sind hier normalerweise weich bis sehr weich)… Ich fühle mich hier einfach sehr, sehr wohl.

Pause machten wir dann in Nelson, eine etwas größere Stadt, die recht sympathisch wirkt. Zwar auch auf dem Reißbrett entworfen, rechteckig, praktisch, aber viele verschiedene nette Läden, Cafés und Restaurants, international und irgendwie fröhlich.

Die Kathedrale, die erhöht auf einem Hügel steht, finden wir nicht ganz so gelungen (sie war auch ganz anders entworfen). Vor dem Portal ist auch noch ein Parkplatz. Dafür ist drumrum ein exotischer, botanisch anmutender Garten inklusive beeindruckender Kakteenvielfalt.

Danach fuhren wir (mit Einkäufen versorgt) zur Cable Bay und machten uns dort in einem Empfangshüttchen schlau, wie genau wir zu unserer Unterkunft finden. Das Auto steht dort auf dem Parkplatz. Den Rest fasse ich mal kurz: es war sonnig und beinahe schon zu warm, die Rucksäcke waren schwer, der Weg war sehr steil und schattenlos, 3,5 km lang und 300 Höhenmeter auf die ersten drei Kilometer.

Bei jeder Kurve hofften wir, dass der Anstieg jetzt endlich vorbei wäre, aber nein… Die Insel, Pepin Island, ist also eigentlich ein Berg, außerdem eine einzige große Schaf- und Rinderfarm und deshalb landschaftlich auch weniger spektakulär. Weideflächen eben. Nur die Aussichten aufs Meer, die sind wirklich gut, aber dafür hatten wir während der anderthalb Stunden Anstrengung auch nicht so viel übrig…

Unsere Rocky Hut ist dafür reizend, sehr klein, aber gut eingerichtet, mit einem Gaskocher, Warmwasser (Solar), einer Komposttoilette und einer wirklich exklusiven weißen Badewanne. Wie die Hütte trohnt sie etwa 100 Meter über der hier recht steilen Küste und die Aussicht ist grandios! So viel Meer überall, man sieht die ganze Tasman-Bay!

Nach Besichtigung, Verschnaufen und Blick auf die Wetteraussichten entschlossen wir uns, doch noch in die nächste kleine Bucht zu wandern, die quasi zur Hütte “gehört”. Nochmal 25 Minuten und wir waren da, an unserem Privatstrand. Leider Steinstrand und Felsen im Wasser und nicht superwarm. Da war uns nur nach Fußbad und nicht nach mehr.

Zurück waren es dann also nochmal 100 Höhenmeter und nun, danach waren wir wirklich erledigt. Das sonnengewärmte Wasser reichte nur für eine kleine Badewanne und irgendwie bekamen wir das Warmwasser per Gas nicht zum Laufen. Na ja. Kurzes Bad. Als dann unser Gas am Herd ausfiel, gab es nochmal einen Schreckmoment.

Aber es waren Ersatzpatronen da und so konnten wir doch noch Nudeln mit Pesto genießen – und ja, die 500 g Nudeln hatten wir uns heute verdient! Dazu gab’s gratis noch einen schönen Sonnenuntergang über dem Meer.

Marc war heute übrigens ziemlich gut drauf, das Laufen geht jetzt auf einmal deutlich besser und fast “normal” ohne seltsame Schonhaltung. Und allein, dass er den großen Rucksack so weit und hoch hinauf schleppen konnte, sagt ja schon alles. Jetzt muss nur noch das mit dem Schlafen und im-Auto-Sitzen besser werden.

 

Tagebuchprotokoll vom 31. Januar 2025
Gelaufene Distanz: 9,5 Km | 400 Höhenmeter
Gefahrene Distanz: 81 Km
Unterkunft: Rocky Point Hut, Pepin Island
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