Am anderen Ende der Welt

// Erste Eindrücke aus Auckland

 In Neuseeland

Und das soll das andere Ende der Welt sein? Sieht gar nicht so aus. Auckland fühlt sich ziemlich europäisch an. Was ja auch kein Wunder ist. Andererseits sitzt man aber 24 Stunden lang im Flugzeug und irgendwie denkt man dann ja doch, dass da was anders sein müsste, wenn man aussteigt.

Na gut, die Aussicht aus dem Flugzeug kurz vor Auckland war schon einmal vielversprechend, man konnte einen Blick auf schwarze Strände, interessante Hügel und eine grüne, sanft gewellte Hobbit-Landschaft erhaschen. Na gut, hier ist es zwölf Stunden später als zu Hause. Und es ist Sommer, wenn auch bedeckt und etwas regnerisch, trotzdem hat es 24 Grad und daheim in Deutschland eher um die Null Grad. Da wundert einen dann, dass trotzdem überall (sehr!) weihnachtlich dekoriert ist, es wimmelt von überladenen Christbäumen, aber bei den hiesigen Temperaturen kann man sich Weihnachten nicht so recht vorstellen.

Viele Leute laufen in Flipflops durch die Stadt und manche sogar barfuß (innerhalb von zwei Stunden wurden immerhin vier Barfüßer gesichtet! Und dabei handelt es sich keineswegs um abgerissene Gestalten!). Durch die Innenstadt wird auch schon mal gejoggt, in Deutschlands Fußgängerzonen auch ein eher seltener Anblick. Ebenso ungewohnt sind die Ampeln: an jeder muss man als Fußgänger zur Aufforderung drücken und wenn es dann grün wird, stößt die Ampel ein Signal aus, das wahrscheinlich dem Laut eines der hiesigen flugunfähigen Vögel in Notsituationen nachempfunden ist. Das grüne Männchen, das dann erscheint, ist animiert, es läuft vor sich hin, bis es rot wird und ein Countdown bis zum endgültigen Überfahrenwerden gezeigt wird. Da in der Innenstadt meist alle Ampeln an einer Kreuzung gleichzeitig grün werden, kann man auch sehr gut schräg über die Kreuzung marschieren, was anfangs etwas wagemutig wirkt.

Es gibt hier mehr Tätowierte und mehr Menschen aus Asien und dem Pazifik als in München (bei 1,4 Millionen Aucklandern – das ist ein Drittel der ganzen neuseeländischen Bevölkerung! – ungefähr 9% Asiaten, 11% Pazifik-Insulaner und 12% Maori, weniger als 65% sind Europäer). Man wird am Geldautomaten sehr nett angesprochen und man muss sich wirklich nicht fürchten, man ist hier einfach kommunikativer.

Aber hier gibt es Spatzen! Ganz stinknormale Spatzen! Das enttäuscht mich schon etwas. Und die wenigen Bäume, die ich vom Hotelfenster aus sehe, scheinen auch ziemlich langweilig zu sein. Ich gebe zu, auf der Busfahrt vom Flughafen her gab es auch seltsamere Gewächse zu sehen, hohe Nadelbäume, deren Namen ich erst noch im Reiseführer nachschlagen muss. Es blüht bunt, ist ja Sommer. Der Bus fuhr natürlich auf der linken Straßenseite, klar. Und die durchfahrenen Wohnviertel waren auch anders als deutsche: ein- oder zweistöckige Holzhäuschen, bei denen man ein wenig Angst hat, dass sie bald davongeweht werden, mit sparsamem Garten drumrum. Und auch im Zentrum stehen zwischen den gewohnten Hochhäusern und modernen Bauten andersartige Gebäude und Kirchen wie man sie noch am ehesten aus England zu kennen meint.

Achtung: Butter kann Milchanteile enthalten!

Wie den labbrigen Toast, den es zum Frühstück gibt (netterweise haben wir in unserem Hotel-Apartment aber einen Toaster!). Dazu gibt es Butter, auf der der Hinweis steht, dass sie Milchprodukte enthält (ach!?). Und Erdbeermarmelade, die genauso schmeckt wie bei uns, ebenso wie Milch, Tee, Kaffee, Saft, Cornflakes usw. Und natürlich kann man das Essen in einem neuseeländischen Burger King auch nicht von dem in einem deutschen unterscheiden (erster Abend, Hunger, müde, keine Lust, was anderes zu suchen). Während Burger King unter der Woche 24 h am Tag geöffnet hat, schließen die meisten anderen Läden aber schon deutlich früher als in Deutschland (gegen 18 Uhr abends), also jeder wie er mag.

Kopffüßler haben wir auch noch keine getroffen. Na gut, ich gebe insgesamt zu, dass es hier dann doch ein bisschen anders ist. Aber anderes Ende der Welt? Man wird sehen…

Lese-Tipps
8 Kommentare
  • Harald_derKahle
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    Nett, eure ersten Reiseberichte. Danke.
    Aber: Ist es jetzt 12 h frueher oder spaeter als hier?
    Harald

  • Harald_derKahle
    Antworten

    Ich nehme die Frage zurück: Ihr seid 12 h früher dran als wir, deswegen ist es auch 12 h später. Alles klar.

  • Kaya
    Antworten

    Ja, genau!

  • Peter
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    Darf man erfahren welches WordPress Design das ist? :D

  • Jörg Friedrich
    Antworten

    Wenn mich jemand am Geldautomaten freundlich ansprechen würde, würde ich mich sofort anfangen zu fürchten. Kommunikativität sollte einen Meter (besser zwei) vorm Geldautomaten enden.

    Aber eigentlich wollte ich nur die Gelegenheit nutzten, mich nun als regelmäßiger Leser dieses Blogs erkennen zu geben.

    Viele gute Erfahrungen und Erlebnisse am Ende der Welt wünscht

    Jörg

  • Marc
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    @Jörg:

    Das ginge mir wohl auch so, zumal in einem doch fremden Land. Allerdings war die Situation so, daß Kaya am Geldautomaten hantierte und ich 2-3 Meter hinter ihr stand. Und ich wurde (nett!) angesprochen. Insofern war die Sache doch nicht so befremdlich.

    Danke jedenfalls für Deinen Kommentar. Schön, daß Du gelegentlich hier mitliest.

    @Peter:

    Ich habe mich für das Blogdesign bei “Elegantthemes” bedient. Ich hatte dieses Mal aus verschiedenen Gründen nicht viel Zeit, um selbst aufwendig am Template zu basteln. Und die Vorlagen der Website sind zwar kostenpflichtig, aber (wie ich finde) sehr, sehr schön. Ich habe dann nur einige Details verändert und die Sache auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten.

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  • […] also vor allem die Queen Street, bis zum Hafen unternommen, mit Einkehr bei Burger King, wie erwähnt. Für alles andere waren wir tatsächlich zu kaputt, weil wir auf dem Flug eben doch wenig […]

  • […] wir hatten festgestellt, dass es in Neuseeland 12 Stunden später ist, wir also 12 Stunden früher dran sind. Ob wir mit […]

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