NZ in NZ – Nette Zeitgenossen in New Zealand

// Warum Neuseeland gute Laune macht

 In Neuseeland

Wenn die Kanadier schon wahnsinnig höflich und freundlich sind, dann fehlen einem für die Neuseeländer fast die Worte. Die allermeisten Neuseeländer sind so irrwitzig nett und offen, es ist fast schon unverschämt.

Und das merkt man in dem Augenblick, in dem man Neuseeland betritt. Wenn nämlich die Dame vom Einwanderungsamt am Flughafen nicht nur nach den wesentlichen Informationen zur Einreise fragt. Stattdessen fragt sie auch nach der Reiseplanung und gibt Tipps und Hinweise zum Wetter der letzten Tage: nach dem Regen solle man sich auf höhere Wasserstände in den Flüssen gefasst machen. Also gleich hier sehr netter Smalltalk und eine sichtlich über gut informierte Touristen erfreute Neuseeländerin.

Neuseeländer, die sich über Touristen freuen – Touristen, die sich über Neuseeländer freuen…

Von Supermärkten werden wir noch anderweitig schwärmen, aber auch hier wird man ausgesprochen nett behandelt und in kleine Gespräche verstrickt. Schon mehrfach haben wir den Kassiererinnen erzählt, wie lange wir schon in Neuseeland sind, wie unser Tag war, was wir für die nächste Zeit geplant haben und wie es uns hier gefällt. Manchmal kommt dann noch eine zweite Supermarktangestellte dazu, die uns fragt, wie es uns so geht.

Weiter geht es dann mit den Museen, zum Beispiel dem Canterbury Museum in Christchurch. Direkt am Eingang gab es eine überschwängliche Begrüßung für uns Deutsche von einer Museumsmitarbeiterin, die ganz offensichtlich für Julius von Haast schwärmt. Sie schien ganz begeistert darüber, in uns seine Landsleute zu erkennen und erzählte einiges über die deutschen Entdecker und Forscher in Neuseeland.

Auch an der Apartment-Rezeption wird man supernett begrüßt und bekommt strahlend den Schlüssel überreicht, obwohl man viel zu früh dran ist. Die Busfahrer nehmen nicht nur einfach das Ticket entgegen, sondern finden es „lovely“, wenn man eines hat, beraten einen gern über die richtige Haltestelle und natürlich bedanken sich die Fahrgäste hier (wie in Kanada) auch beim Aussteigen beim Fahrer.

Kundenfreundlichkeit made in NZ

Fast absurd wird es dann bei den Angestellten von Computerläden, die wir mit unserer Suche nach dem sehr ausgefallenen Ladeteil für meinen Laptop genervt haben (extrem kleiner Stecker und extrem hohe Ampere-Anforderungen). Wir waren bestimmt in acht Läden und überall durchforstete man mit hohem Zeitaufwand seine Vorräte, recherchierte nach, probierte verschiedene Stecker aus und entließ uns schließlich mit einem Tipp, wo wir erfolgreicher sein würden.

Einmal wurde uns angeboten, den Laptop wenigstens im Laden aufladen zu lassen und in ein paar Stunden wieder abzuholen. Als ein Ladeteil zu funktionieren schien, strahlte der Verkäufer mindestens genauso wie wir und schüttelte uns zufrieden die Hand, weil er uns helfen konnte. Viele fragten nach unseren Reiseplanungen und einer erzählte uns begeistert, dass er im Sommer zwei bis drei Monate nach Europa reisen wolle, unter anderem auch nach Deutschland.

Bed & Breakfast & nette Gespräche

Mehr als Smalltalk gab es dann mit unseren B&B-Gastgebern Eleanor und Don, einem älteren Farmer-Ehepaar. Sie leben sehr abgeschieden in einer fast verlassenen Gegend der Catlins, das benachbarte, ausgestorbene Dorf ist nur über unbefestigte Straßen zu erreichen. Trotzdem – oder gerade deshalb – freuen sie sich riesig über Gäste, fragen einen aus und quatschen über Gott und die Welt, wenn sie nicht gerade mit ihren vielen Freunden telefonieren.

Noch extremer wurde es dann in Bluff, als wir im alten Kaufhaus/Billiardsalon/Tanzsaal der Künstlerin Cherie Chapman wohnten und auf deren Freund Xavier Radić (Fotograf und Marriage Celebrant) trafen. Hier bekamen wir Familiengeschichten zu hören und redeten bis ein Uhr nachts. Und Xavier malte uns ganze Karten mit vielen Insider-Tipps für die nächsten Tage, da er Neuseeland offensichtlich wie seine Westentasche kennt.

Und die DOC-Mitarbeiter geben einem nicht nur standardmäßige, sondern persönliche Empfehlungen, welche Wanderungen sie bei welchem Wetter empfehlen würden und in welche Richtung man die Rundwanderung machen solle, um die besten Ausblicke zu haben.

Entspannte Stimmung und entspannte Inselbewohner

Und selbstverständlich ist die Stimmung auch entspannt und freundlich, wenn man z.B. abends in einer Kneipe sitzt oder – wie wir während unserer Tage im Abel-Tasman-Nationalpark – im Biergarten des ‚Mussel Inn‘. Und am Lake Taupo haben wir uns dann auch gar nicht großartig gewundert, als wir während einer kurzen Pause am See von einer älteren Frau mit schokoladigen Kuchenteilchen versorgt wurden. Sie hatte irgendwie zuviel vorbereitet, uns gesehen und freute sich, dass sie die Kalorienbomben bei uns los wird.

Ein bisschen verrückt. Aber sehr nett. Und sehr neuseeländisch.

NZ, das Kürzel für New Zealand hat also offensichtlich noch eine weitere Bedeutung – nämlich: NZ = Nette Zeitgenossen!

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