Kanada Tag 32 // Versteckte Totempfähle, hohe Wasserfälle, riesige Bäume und erste Schwarzbären

 In Tagebuch

08.10.2017 – Schwarzbären, drei oder vier Stück! Genau so habe ich mir das vorgestellt: wir kommen am Campingplatz an, der liegt am Fluss, wir steigen aus und auf der anderen Seite tapsen die Bären entlang. Gute Sicht, wir stören die Bären nicht und müssen keine Angst vor ihnen haben, perfekt! Unsere Bären waren sehr schwarz, recht klein und unheimlich sympathisch.

Sie laufen (wahrscheinlich auf der Suche nach einem Lachs zum Abendessen) dauernd am anderen Flussufer hin und her, wir haben nicht ununterbrochen zugesehen, aber zwei Mal je zwei beobachtet, deshalb ist uns nicht ganz klar, wie viele es insgesamt waren. Manche haben kurz zu uns herübergeschaut, sich aber nicht weiter beirren lassen. Ganz gemütlich gingen sie herum. Hach, ein tolles Erlebnis, ich bin ein bisschen verliebt!

Das erste Highlight heute war auch ziemlich unverhofft, denn die Straße an die Ostküste führte direkt am Fairy Lake vorbei, an dem wir ja gecampt hatten. Von hier sah der See im Morgenlicht und mit aufsteigenden und kreisenden Dunstschwaden wirklich wie verzaubert aus. Ein wunderschöner kleiner See bei toller Stimmung.

Ein bisschen genervt waren wir wieder von der Beschilderung, denn das Ortszentrum von Duncan fanden wir nur nach einer Stunde Irrfahrt. Dann machten wir hier schließlich doch noch einen kurzen Rundgang und schauten uns einige der 80 Totempfähle an, die hier überall aufgestellt sind. In Ladysmith haben wir dann wieder unseren Lieblingssupermarkt (Save-on-foods) gefunden, haben nebenan im Liquor Bier geholt und das Wifi der Läden benutzt.

Bei schönstem Wetter kreuzten wir von der Ostküste wieder zurück in den Westen Richtung Port Alberni. Auf diesem Weg nahmen wir noch mehrere kleine Wanderungen und Sehenswürdigkeiten mit. Bei Englishman River Falls und den Little Qualicum Falls kann man jeweils auf 20-30 Minuten langen Loop-Walks die Upper und Lower Falls besuchen. Dabei hat Englishman River eventuell den etwas beeindruckenderen Urwald außen herum.

Die Little Qualicum Falls liegen aber deutlich näher am Highway und sind an sich die schöneren und beeindruckenderen Wasserfälle. Über mehrere Stufen und Becken rauscht hier der Fluss durch seinen Canyon herunter. Bei den oberen Englishman River Falls ist wiederum interessant, dass sie quasi über Klippen schräg in eine enge Schlucht stürzen, nicht in der Schlucht entlang fließen und fallen.

Nach dem Wasser die Bäume: im Mac Millan Provincial Park gibt es bei Cathedral Grove bis zu 800 Jahre alte Douglasien zu bestaunen. Dick und hoch. Aber auch die bemoosten Ahornbäume und Rot-Zedern dazwischen sind absolut gut. Hier sind überall wieder die Flechten (Hexenhaar) zu finden, dazu natürlich Farne en masse, Regenwald eben. Auf beiden Straßenseiten gibt es zwei kurze Rundgänge, wovon wir nur einen durch den zauberhaften Urwald gemacht haben.

Und dann fahren wir nichtsahnend bei Port Alberni in den Stamp River Provincial Park, suchen uns einen der wenigen freien Plätze mit Blick auf den Fluss aus und dann das! Wir standen eine ganze Weile da, fotografierten und beobachteten die zwei Bären, die nacheinander stromaufwärts gingen. Dann waren wir im Mobil, bezahlten den Campground und als ich wieder zum Fluss schaute, waren da schon wieder zwei schwarze Gesellen. Yoho!

Lese-Tipps
2 Kommentare
  • Michael
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    800 Jahre alte Douglasie… Was die schon alles überstanden hat (Mittelalter, erste Siedler, Kriege, industrielle Revolution, usw…). Vielleicht ist ein Weg zum langen Leben, sich nicht mit den negativen Dingen der Menschen zu beschäftigen, sondern sich öfters mal in Richtung Sonne zu strecken und alle Fünfe gerade sein lassen. ;o)

  • Kaya
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    “Baum sein” hilft an sich schon enorm weiter. Gerade auch beim Thema “nicht zu viel nachdenken”… ;-)

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