Kanada Tag 22 // Südlicher Icefield Parkway ab Lake Louise & Peyto Lake

 In Tagebuch

28.09.2017 – Wir haben zwei Tragödien zu beklagen: erstens das gnadenlos schlechte WiFi in Lake Louise, zweitens die schlechte Beschilderung in Teilen des Banff-Nationalparks. Ersteres hindert uns schon seit Tagen, neue Artikel online zu stellen, unser Datenvolumen auf der Prepaid-Handykarte ist nämlich fast schon aufgebraucht, nachdem der dämliche Computer ein Update runterladen musste…

Ansonsten können wir uns aktuell kaum beschweren, schon der zweite Tag, an dem die Sonne bei ca. 18 Grad vom strahlend blauen Himmel knallt, morgen soll es nochmal genauso sein. Deshalb haben wir heute den zweiten Anlauf unternommen, den Icefield Parkway entlang zu fahren, nachdem wir unseren ersten Versuch am 18.9. bei Schneetreiben abgebrochen hatten. Diesmal fuhren wir von Süden nach Norden und auch nur ein wenig über das Saskatchewan River Crossing hinaus, wo wir vor zehn Tagen nach Osten ausgewichen waren.

Heute nahmen wir also jeden Lookout mit, den es so gab, mal vorausgesetzt, er war beschildert. Manchmal stand nämlich auch weit und breit gar nichts und obwohl wir zwei Karten haben, war die Orientierung nicht immer ganz leicht. Dennoch sahen wir den Hector Lake, den Bow Lake und die beiden Waterfowl Lakes aus verschiedenen Perspektiven.

Der milchig-türkise Peyto-Lake, der von oben einer Hundeschnauze ähnelt, war der heutige Höhepunkt. Der erste Aussichtspunkt ist überfüllt mit Busladungen von Chinesen, etwas mühsam. Danach gibt es aber inoffizielle Pfade zu weiteren Lookouts, an denen dann nur noch wenige Menschen sind und man ebenfalls einen tollen Blick hat.

Noch weniger Menschen machen sich auf zum Bow Summit Lookout, was auch damit zusammenhängen mag, dass dieser echt richtig schlecht ausgeschildert ist. Wir sind erst über Trampelpfade geirrt, bis wir den breiteren Weg gefunden hatten. Die Wanderung ist sehr schön, hat aber kein „Ende“. Wir liefen jedenfalls prompt am eigentlichen Aussichtspunkt vorbei, bis der Trampelpfad dann im unberührten Schnee auslief.

Dann suchten wir uns ein Plätzchen im Windschatten, machten Brotzeit und begriffen langsam (mit Hilfe der handgezeichneten Karte, die wir unten abfotografiert hatten), dass wir schlicht am Ziel vorbeigelaufen waren, weil es da kein Schild, keine Bank, gar nichts gab… Trotzdem eine empfehlenswerte Wanderung mit 6 km und 260 Höhenmetern, am Ende ist man auf 2360 Metern und sieht weit über das Tal hinüber bis zum Bow Lake.

Später machten wir noch einen kleinen Abstecher in den Mistaya Canyon (400 m), wo sich ein Gebirgsbach mal wieder extrem tief in den Sandstein eingegraben hat. Zurückgekehrt sind wir dann wieder auf den Campground in Lake Louise, wobei der „unserviced“ Teil (also der günstigere, wo man zelten und auch ohne Stromanschluss stehen kann) heute schon geschlossen hat, Saisonende. Also stehen wir jetzt mit Strom rum, dafür noch näher an der Bahnstrecke.

Die Züge rauschen hier mit wildem Getute vorbei und nehmen kein Ende, wie in Kanada üblich. Dann kommt oft gleich der nächste. Auch die Dumpingstation, die wir heute aufsuchen mussten, gehört nicht zu den feinsten ihrer Art und die Wasserauffüllstation war kaputt. Der Teil für die Zelte, auf dem wir zwei Nächte verbracht haben, besitzt übrigens einen Elektrozaun gegen Bären, denn hier scheint es doch einige zu geben. Heute Nacht schlafen wir ungeschützt. Aber Minnie Winnie wird schon auf uns aufpassen.

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2 Kommentare
  • Christiane
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    Wird es einen “Dia-Abend” geben, an dem man die ganzen lakes, canyons, falls etc. in ihrer ganzen Farbenpracht auf ausgewählten 850 Bildern (oder so) bewundern kann? Viele liebe Grüße aus dem mittlerweile auch recht herbstlich bunten D!

  • Kaya
    Antworten

    Oh, ich denke, das lässt sich einrichten. Fotos werden wir sowieso auswählen und zusammenstellen. Und dann gibt es entweder noch eine Einladung an ausgewählte Menschen oder eine Privatvorführung für dich! :)

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