Beim Arzt und in wilden Buchten // Neuseeland Tag 15

 In Neuseeland, Tagebuch

Ich sag mal so: wir lernen gerade viel. Marc, wie man seinen Schweinehund überwindet und auf Englisch telefoniert, Termine vereinbart und über seine Symptome quatscht, ohne Angst vor Fehlern. Und ich, wie man auf jeder erdenklichen neuseeländischen Straße fährt. War alles anders geplant, aber nun…

Marcs Schmerzen wurden also nicht besser und so wollten wir heute endlich und dringend zu einem Arzt. Erste Adresse war eine Art Ärztehaus mit kleiner Klinik in Balclutha: keine Termine und keine Notfallversorgung, wir sollten am besten nach Gore, dort gäbe es eine Notfallpraxis. In Gore hat Marc angerufen: nur Versorgung von ortsansässigen Notfällen, keine Touris.

Immerhin haben wir uns so eine Stunde Fahrt gespart. Und brachen nach einem weiteren Telefonat wieder nach Dunedin auf, wo wir gestern hergekommen waren, 100 km von unserer Unterkunft. Ich kam also schonmal gut in Übung mit den Highways (die letzten 10 Minuten durch den dichten Stadtverkehr fuhr allerdings wieder Marc).

Tatsächlich wurde Marc in der Notfallpraxis in Dunedin (nach etwas, aber nicht zu langer Wartezeit) von einer netten (britischen!) Ärztin befragt und beraten. So weit gibt es nichts Neues. Aber wir zogen mit einer ganzen Reihe von Medikamenten von dannen, die wir gleich in der angeschlossenen Notfallapotheke mitnehmen konnten. In der Hoffnung, dass das dann hilft, allerdings wieder mit der Aussage: es braucht halt Zeit.

Am Nachmittag erst waren wir wieder zurück in unserer Unterkunft in Kaka Point, nach erneut 100 km Fahrt. Nach einer Pause besuchten wir noch die Küste und ich fuhr uns zur Cannibal Bay. Allerdings sind die Catlins irgendwie die Corbierés Neuseelands, was die Straßen betrifft: schmal, teilweise sozusagen einspurig und sehr kurvig. Dazu eben landestypisch nur geschottert. Das war dann doch ein bisschen aufregend…

Die Cannibal Bay ist übrigens ein gutes Lehrstück hinsichtlich von Vorurteilen: ein “Entdecker” fand hier Menschenknochen und dachte gleich an die berühmten Menschenfresser, als er die Bucht benannte. In Wirklichkeit war sie eine Begräbnisstätte der Maori, so einfach.

Wir wanderten die Cannibal Bay entlang und hinüber in die Surat Bay. 2018 hatten wir es genau umgekehrt gemacht – und mehrere Seelöwen angetroffen, in beiden Buchten. Nun, entweder haben wir auf dieser Reise einfach gar kein Glück oder es war keine Seelöwen-Zeit am Abend, jedenfalls ließ sich kein einziger blicken. Sehr schade.

Trotzdem ein schöner Spaziergang in der Abendsonne, auch wenn der Wind kalt war. Ein richtig sonniger Tag heute immerhin.

 

Tagebuchprotokoll vom 13. Januar 2025
Gelaufene Distanz: 3,5 Km | 0 Höhenmeter
Gefahrene Distanz: 234 Km
Unterkunft: Seaview Cottage, Kaka Point
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3 Kommentare
  • Helmut
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    Wirklich eine schöne Urlaubsgegend, obwohl etwas kühl. Und warum steht da immer jemand im Bild??? Mit Photoshop könnte man doch das Bild bereinigen…. ;-)
    Weiterhin einen schönen Urlaub mit tollen, unverstellten Ausblicken!

    • Kaya
      Antworten

      Gibt halt Menschen, die sich nicht NUR für Blümchen interessieren… 😏

  • Harald
    Antworten

    Ah! Ein echter Helmut!

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