Big Rimu und der Kalksteinbogen von Moria // Neuseeland Tag 29
Heute ging es auch wieder fast bis ans Ende der Welt. Waren wir vor ein paar Tagen bei Jackson Bay schon in einer Sackgasse (das südliche Ende der Straße entlang der Westcoast), arbeiteten wir uns heute bis zum nördlichen Ende des Küstenhighways im Westen vor – nach Osten führt von hier nämlich auch kein Weg mehr.
Meine Autofahrskills durfte ich auch heute wieder verbessern. Das Navi sagt, man kann maximal 1 km pro Minute fahren, also wie auf den kurvigen Straßen Südfrankreichs. Es geht nämlich erstmal durch die Berge, bevor man durch Farmland fährt. Und dann kommt noch 14 km Schotterpiste, allerdings in schmal, steil, kurvig und stellenweise wellig. Fahren wie übers Waschbrett, für Camper etc. ganz verboten.
Vor der Schotterpiste machten wir aber erst einen kurzen Walk zum “Big Rimu”, einem vermutlich 1000 Jahre alten Rimu-Baum. Schöner Wald, Wekas am Wegrand und ein wirklich beeindruckender Baumriese. Weg und Baum hatten wir ganz für uns allein.
Über die Schotterpiste fuhren wir, um ins Oparara-Basin im Kahurangi-Nationalpark zu kommen. Am Parkplatz begrüßten uns ganze Schwärme von Sandflies und einige Wekas: ein flauschiges Küken und ein sehr freches Elternteil, das gleich zu uns ins Auto einstieg.
Wir wanderten zu zwei großen Kalksteinbögen, durch die sich der whiskeyfarbene Fluss gegraben hat. Der Urwald ist hier wieder wundervoll, überall dicke Moospolster, auch in den Kronen der hohen Kahikateas, außerdem aber Moose und Flechten an jedem noch so dünnen Bäumchen oder Strauch.
Uns kam dann ein älterer Herr entgegen, der uns mit leuchtenden Augen erklärte, an der Abzweigung müssten wir unbedingt rechts gehen! Natürlich gingen wir seiner Begeisterung auf den Grund und tapsten ein paar wenige Schritte durch eine Höhle, um uns genau UNTER dem Kalksteinbogen, dem “Moria Gate Arch” wiederzufinden. Sehr toll!
Wir wanderten weiter durch den schönen Wald, wieder mit Grillenzirpen, immer wieder am rotbraunen Fluss entlang und zu einem kleinen dunklen See (Mirror Tarn). Der Oparara Arch ist noch größer und verschachtelt zweistöckig (42 m hoch, 79 m breit und 219 m lang), deshalb aber auch etwas “unfotogen”. Alles sehr schön!
Glücklich wieder zurück in unserer Beach Cabin gingen wir nach einem Tee gleich noch an unseren wunderschönen, einsamen Strand und ich badete meine Füße im Meer, während Marc die ersten Versuche mit unserer Drohne machte.