Ein Pass und eine Sackgasse // Tag 24

 In Neuseeland, Tagebuch

Das “Cardrona Hotel” hatten wir noch gar nicht fotografiert, das war heute unsere erste Station. Eine der ältesten erhaltenen Fassaden Neuseelands (1863), ob man’s glaubt oder nicht.

Mit einigen Fotostopps (Lake Hawea und Lake Wanaka Lookout) fuhren wir dann über den Haast Pass Richtung Westküste, wobei dieser Pass gar nicht so wild ist (der flachste Pass über die neuseeländischen Alpen).

Mit den Straßenarbeiten hatten wir diesmal leider kein Glück, denn die waren zwei Mal genau da, wo wir eine kleine Wanderung machen wollten, wodurch die Zufahrt bzw. der Parkplatz gesperrt war (etwa zum schönen Makarora Bush Nature Walk, den wir letztes Mal toll fanden).

Also ging es “notgedrungen” zur Mittagspause an die Blue Pools (nicht unser Favorit), wo die Brücken gerade renoviert werden und die Leute deshalb gleich im ersten Fluss baden gehen oder durchwaten, um zu den Pools zu gelangen. Wir haben nur Picknick gemacht, ohne Fluss bzw. am Fluss.

Und haben uns gefreut, dass wir rechtzeitig drangedacht hatten, uns mit Insektenschutzmittel einzusprühen, denn hier waren sie schon, die Sandflies, die kleinen Biester, die nicht stechen, sondern beißen. Und deren Bisse sich meist wunderschön röten und entzünden.

Nachdem wir den Haast Pass bewältigt hatten, sind wir an unserem Motel in Haast Beach einfach vorbeigefahren und nochmal 50 km nach Süden in eine “Sackgasse” gefahren. Die Westküste ist ja sowieso verlassen (200 Menschen auf 2.000 km2), zwischen Haast und der Jackson Bay ist aber wirklich gar nichts.

Die (einzige) Straße hier verläuft meist gerade, links und rechts schönster Regenwald, viele One-Lane-Bridges über gletscherblaue Flüsse. Ein einziger kleiner Ort liegt auf der 50-km-Strecke. In der Jackson Bay gibt es unwahrscheinlich blaues Meerwasser und einen Imbissstand zum Fisch- und Meeresfrüchteessen (und 5-6 Häuser).

1875 bis 1878 gab es hier eine Siedlung von etwa 400 Robbenjägern aus aller Welt. Schlechtes Karma oder so, jedenfalls haben sie es nicht lange hier ausgehalten (oder lag es an den vielen Sandflies?).

Wir sind den kurzen Wharekai-Te Kou Walk zum Ocean Beach gegangen und haben etwas Zeit in der kleinen Bucht verbracht. Dann haben wir den Fehler gemacht, kurz neben dem geöffneten Auto (Kofferraum und eine Tür) rumzustehen: 100 Sandflies im Auto! Marc ist auf der Weiterfahrt gestochen worden, ich war anscheinend gut genug eingesprüht.

Auf dem Weg lag noch der kurze Hapuka Estuary Walk in einer schönen Lagunen-/ Sumpflandschaft, viel Holzplankenweg und Aussichtspunkte aufs Meer. Etwas gewundert hat uns, dass im Wasser kein sichtbares Leben war.

Ziemlich spät kamen wir dann wieder an unserem Hostel in Haast Beach an, direkt am (kaum befahrenen) Highway, zwei Minuten Fußweg zwischen schwarzköpfigen Schafen hindurch zum treibgutübersäten Strand. Da waren wir noch kurz, die “versprochenen” Hector-Delphine waren aber gerade nicht da.

Marc war heute übrigens weniger glücklich, weil der Osteopath wohl doch nicht den großen Durchbruch gebracht hat. Die Schmerzen (Wade und Leiste, vermutlich ausgehend vom Ischias) plagen ihn weiterhin, oft anfallartig, wenn er sitzt oder liegt.

 

Tagebuchprotokoll vom 22. Januar 2025
Gelaufene Distanz: 5,8 Km | 80 Höhenmeter
Gefahrene Distanz: 262 Km
Unterkunft: Haast Beach Motel
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