Treibholzskulpturen und Glühwürmchen in Hokitika // Neuseeland Tag 27
Für heute war Regen angesagt und zwar Starkregen Warnstufe Orange. Da hatten wir keine großen Hoffnungen auf schöne Wanderungen. So schlimm kam es dann allerdings gar nicht. Wobei der Regen mal wieder gerade dann begann, als wir in unserer schönen Unterkunft in Okarito gerade zusammengepackt hatten und das Auto einräumen wollten…
Von unseren Vermietern hatten wir übrigens auch einen kleinen Roll-On mit “Okarito Sandfly Repellent” geschenkt bekommen (mit Citronella) – und festgestellt, dass sie diese Produkte selbst herstellen und vertreiben. In Okarito am Straßenrand (Bezahlung in ein Schraubglas, das gut zugänglich und schon gut gefüllt rumsteht), aber auch in Touristeninformationen.
Das mit dem Schraubglas ist so ähnlich wie in unseren Unterkünften, wo oft gesagt wird: steht offen, Schlüssel liegt auf dem Tisch. :-) Ein Mittel gegen Sandflies braucht man an der Westküste ja sehr dringend, ganz überzeugt sind wir allerdings nicht von diesem natürlichen Produkt…
Immerhin den Mananui Bush Walkway durch Küstenwald zum Strand konnten wir dann in einer Regenpause machen. Wieder schönster Regenwald und ein einsamer Strand mit schönen bunten Kieseln. Ich gebe die Hoffnung ja nicht auf, dass ich hier mal Jade finde (falls ich die erkennen würde…).
Einkaufen, Tanken und wir waren relativ früh in unserem Motel in Hokitika. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns noch zu einem Stadtrundgang durch die “Kleinstadt” mit gut 4.000 Einwohnern auf – die ganze Westküste hat auf 600 km Länge nur 33.000 Einwohner, insofern ist das schon eine größere Ansammlung an Menschen!
In Hokitika gibt es unzählige Jade-Geschäfte, allerdings schließen die alle um 17 Uhr. Also steuerten wir den Stadtstrand an und hatten mal Glück: genau an diesem Wochenende findet das “Driftwood & Sand Beach Art Festival” statt.
An der Westküste wird wirklich viel Treibholz angeschwemmt und in Hokitika gibt es jährlich einen Wettbewerb, wer die schönste Skulptur mit Strandfundstücken (und eben vor allem Treibholz) fabriziert. Schön, lustig, schräg, unterhaltsam!
Und dann trafen wir noch unsere Vermieter aus Okarito vor dem Fish&Chips-Laden, wo wir die Speisekarte studierten. Die waren nämlich die 1:45 h gefahren, um sich einen Film im Kino anzusehen – das ist nämlich die nächste Stadt von ihnen aus gesehen, das nächste Kino, der nächste größere Supermarkt. Verrückt! Für die Heimfahrt deckten sie sich noch mit Chips ein.
Nach dem Abendessen freuten wir uns wieder, dass der Regen nicht so schlimm war wie angekündigt (nur ganztägiges Geniesel), denn wir hatten noch etwas Besonderes vor: Glühwürmchen gucken! Die kann man in Hokitika nämlich gratis sehen (und nicht gegen Bezahlung wie bei den großen Veranstaltern in Waitomo oder auch Te Anau).
Irgendwann zwischen zehn und elf, also gut nach Sonnenuntergang, schlappten wir direkt vom Motel ca. einen Kilometer der Straße entlang bis zum “Glowworm Dell”. Google-Rezensionen sagen, dass früher am Abend Busladungen da sind – und tagsüber sieht man die Glühwürmchen ja sowieso nicht.
Hier befindet sich nämlich keine Höhle, sondern nur Steilwände in Hufeisenform. Und überall hängen nachts die Würmer (in Neuseeland sind das nämlich wirklich Würmer!) an ihren Fäden und locken die Insekten mit ihrem Leuchten an. Die Wände verwandeln sich so in Sternenhimmel.
Wir waren gebührend beeindruckt bis verzaubert von diesem Anblick und froh, dass das trotz des Wetters noch geklappt hat. Bisschen schade, dass man die Glühwürmchen fotografisch (oder gar auf Video) kaum festhalten kann, weil die Kamera nicht fokussieren mag. Egal, Müde schlappten wir zurück.