Von der Nordspitze Neuseelands in die Bay of Islands // Neuseeland Tag 54

 In Neuseeland, Tagebuch

Sie ist 40 Jahre alt, ihr Lebensgefährte dagegen nur halb so alt wie sie. Sie lebt auf Aroha Island und ist eine echte Diva. Zumindest hat sich die Kiwi-Dame für uns als solche erwiesen, denn sie hatte keine Lust, sich uns zu zeigen. Wir durchstreiften das kleine Schutzgebiet auf Aroha Island beinahe 3 Stunden lang, zwei andere Suchtrupps hatten das große Kiwi-Mädchen gesichtet, wir glaubten mehrfach sie herumtapsen zu hören, aber wir gingen schließlich schlafen, ohne einen Kiwi zu sehen. Ihr Partner war auch nicht aufzutreiben, den haben wir aber schreien hören. Nun gut, man kann nicht immer Glück haben.

Die kleine Insel ist mit einem Damm (mit Fallen gut gegen Schädlinge gesichert) mit dem Festland verbunden und an der Spitze befindet sich ein kleiner Campingplatz, die Überfahrt ist nachts geschlossen. Durch die Sicherung kann hier ein Kiwipärchen gemütlich leben, ohne um sein Leben fürchten zu müssen. Und nach unserer guten Erfahrung im Trounson Kauri Forest Park, wo wir nachts zwei Kiwis gesehen hatten, wollten wir es hier nochmal probieren. Trotz unserer Erfahrung bei der Kiwijagd wurde es aber nichts. Schade.

Morgens waren wir erstmal die lange Landspitze im Norden Neuseelands hinunter gen Süden gefahren, mit Zwischenstopp am Ninety Mile Beach (wo – natürlich – auch das traditonelle Strandbier getrunken wurde). Ein schöner langer Strand, der die komplette Westseite der Aupouri Peninsula entlang geht und von Einheimischen und Touristenbussen gerne mit dem Auto befahren wird. Wir liefen nur ein bisschen hin und her, Festfahrabenteuer brauchten wir nicht. Bei Awanui schauten wir noch in den Kauri unearthed Shop (früher Kauri Kingdom), wo es eine riesige Wendeltreppe zu bestaunen gibt, die aus einem einzigen dicken Kauristamm herausgeschnitzt wurde. Außerdem kann man Dinge aus Kauri-Holz kaufen, von antiken Kauris, nicht frisch gefällten, versteht sich.

Mittagspause gab`s am Taipa Beach, kurz hielten wir auch in der von Korallen ein wenig rosa gefärbten Cable Bay. Das mit der Farbe erkennt man allerdings nur, wenn man es weiß und sich ein bisschen anstrengt, rosa sehen zu wollen…

Bevor wir dann auf Aroha Island vergeblich auf Kiwijagd gingen, besichtigten wir im nahen Kerikeri noch alte Gebäude. Alt für Neuseeland zumindest. Das Mission House von 1821 im Kolonialstil ist wohl das älteste europäische Gebäude Neuseelands. Der hübsche Stone Store daneben verkauft schon seit fast 200 Jahren allerhand Waren, es ist das älteste Steingebäude Neuseelands. Drin ist es ein bisschen wie bei Manufactum, man versucht verständlicherweise auf alt zu machen. Auch der älteste europäische Garten samt dem ältesten Birnbaum auf neuseeländischem Boden befinden sich hier. Alles durchaus interessant und hübsch. Schade, dass die Kiwidame dann die Diva spielte, grundsätzlich sind die Chancen auf Kiwisichtungen hier aber wohl sehr gut.

Tagebuchprotokoll vom 28. Februar 2018
Gefahrene Distanz: 232 Km
Wanderungen: 7 Km
Unterkunft: Aroha Island Ecological Centre Campground
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