Wind in den Catlins // Neuseeland Tag 17
Die Catlins haben nicht nur die Straßenverhältnisse (eng, hügelig, kurvig) mit den Corbiéres gemeinsam, sondern auch die Menschenleere (der größte Ort hier hat gut 300 Einwohner). Und den Wind! Heute war es noch stürmischer als gestern und teilweise wurden wir fast weggeweht! Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir T-Shirt, Fleece, Weste und Jacke übereinander und froren dennoch ein bisschen.
Wir ließen es ein bisschen gemütlicher angehen heute, schließlich haben wir die schönste Unterkunft aller Zeiten mit Meerblick, außerdem hatte Marc a) leider wieder schlecht geschlafen und b) zeigten sich die Nebenwirkungen der Medikamente und er war ziemlich müde.
Wenn sich jetzt nicht nur die Nebenwirkungen, sondern auch die eigentlichen Wirkungen der Medikamente bemerkbar machen würden, wären wir sehr glücklich. Also doch ein Bandscheibenvorfall: die ersten Tage ging es noch, Marc konnte sitzen, schlafen und Auto fahren.
Erst danach entzündet sich der Nerv so richtig und alles wird noch schlimmer, was man sich nicht erklären kann… Die Medikamente sind schon die richtigen, aber die entzündigungshemmende und schmerzstillende Wirkung braucht leider erst eine Weile, um sich richtig aufzubauen. Okay, Medizinexkurs zu Ende.
Am Vormittag waren wir nur zu Fuß unterwegs und sind von der Curio Bay zum Campingplatz und quasi “um die Ecke” zur Porpoise Bay gewandert, waren aber gar nicht im versteinerten Wald, den man hier besichtigen kann (hatten wir schon zwei Mal). Witzig sind die riesigen “Hecken” aus Neuseeland-Flachs auf dem Campingplatz.
Und während wir letztes Mal (2018) viele badende und Wassersport treibende Menschen zusammen mit Delphinen beobachteten, waren diesmal weder Menschen noch Delphine unterwegs. Bei den Menschen liegt es vermutlich an den Temperaturen und daran, dass die Sommerferien vor drei Tagen zu Ende gegangen sind…
Der örtliche Fish&Chips Takeaway hat leider ausgerechnet am Mittwoch zu. Also Brot mit Käse und zum Waipapa Point, wo es einen malerischen Leuchtturm und manchmal Seelöwen gibt – heute aber nicht, auch keine Robben, nur sehr viel Wind.
Noch mehr Wind gab es dann am Slope Point, dem südlichsten Punkt Neuseelands, so nah waren wir dem Südpol noch nie. Wir wurden echt fast weggeblasen! Also zurück in unsere Unterkunft in der Curio Bay, Tee trinken, die Aussicht aufs Meer genießen, kochen und den Holzofen anheizen.